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Mit
40.000 m² hat der Augustusplatz eine – verglichen mit anderen bekannten
Plätzen Europas – ungewöhnlich große Ausdehnung. Für die damalige
Leipziger Messe brauchte man Raum zum Aufstellen der Buden. Entstanden ist der
Platz erst nach dem Abbruch des Grimmaischen Tores im Jahre 1831. Benannt wurde
er damals nach König Friedrich August I., dem Parteigänger Napoleons.
Die Bebauung erfolgte im 19. Jhd. ganz im Geist der
Schinkelzeit. Albert Geutebrück schuf 1831-36 die Universität und 1856-58 die
spätklassizistische Hauptpost, Karl Ferdinand langhans 1864-68 das Neue Theater
(Oper) und Ludwig Lange 1856-58 das Museum. Unter Arwed
Roßbach erfolgte 1898/99 mit Verlegung des Eingangs der 1240 geweihten
Paulinerkirche die abschließende Raumbildung.
Von
den Bauten des vorigen Jahrhunderts ist nichts erhalten geblieben. Nach dem
Luftangriff am 4. Dezember 1943 beherrschten Ruinen das Areal. Die
Paulinerkirche überdauerte zwar recht unbeschadet den Krieg, paßte aber nicht
in das sozialistische Stadtbild und wurde 1968 gesprengt.
Von einigen Bauten abgesehen, ist das Raumbild des Platzes ein
Werk der Nachkriegszeit. Auskunft darüber gibt das kleine Bronzerelief am Gewandhaus.
Der
Platz wurde 1945 in „Karl-Marx-Platz“ umbenannt, heißt aber seit 1990
wieder „Augustusplatz“. Heute ist der Platz ein städtebauliches Ensemble
mit dem Komplex der Universität (Hochhaus 142 m)
dem Neuen Gewandhaus, davor der Mendebrunnen, dem Opernhaus
sowie der Hauptpost.
1927/28 entstand das elfgeschossige Krochhaus, als erstes
Hochhaus Leipzigs. Sein Dach zieren die „Glockenmänner“ nach venezianischem
Vorbild, die alle viertel Stunde die Zeit per Glockenschlag verkünden.
Von 1996-1998 wurde eine Tiefgarage mit mehr als 1000 Plätzen
unter dem Augustusplatz gebaut und der Platz selbst völlig neu gestaltet. Bis
heute ist die Umgestaltung bei vielen Leipzigern umstritten. Vielfach werden die
neuen Bauten, die die Luftzufuhr für die Tiefgarage realisieren, als „Milchtöpfe“
kritisiert und als störend empfunden.