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Der
Alte Johannisfriedhof ist vor allem eine Stätte zur Ehrung bedeutender
Leipziger Persönlichkeiten.So liegen dort u.a. Käthchen Schönkopf (die Jugendfreundin Goethes),
Dr. Schreber (der „Erfinder“ unserer Schrebergärten), die Mutter und die
Schwester Richard Wagners, Adam Friedrich Oeser (der Direktor der Leipziger
Zeichenakademie) und Johann Sebastian Bach (bis zu seiner Umbettung in die
Thomaskirche) begraben.
Das
wohl bekannteste Stück des Alten Johannisfriedhofs ist die Baumgärtnersche
Gruft, eine barocke Grabstätte, die 1726 von Christian Döring errichtet wurde.An ihr befindet sich eine ganz spezielle Grabmalsikonographie: neben
Totenköpfen und Gebeinen sind nach unten gerichtete Fackeln, Sterne, Kruzifixe,
Palmenzweige und Urnendarstellungen auf dem Grabmal zu finden.
Die
Geschichte des Alten Johannisfriedhofs begann 1278, als die Genossenschaft der
Leprakranken Land vor dem Grimmaischen Tor erwarb um darauf ein Hospital zu
errichten.Die
erstmals 1305 urkundlich erwähnte Kapelle auf diesem Gelände war Johannis dem
Täufer geweiht. 1476 vergrößerte man den Friedhof rund um das Hospital, da
nun, auf Anweisung des Kurfürsten, auch Leipziger ohne Bürgerrecht dort
bestattet werden sollten.Zum alleinigen Begräbnisplatz der Stadt wurde das Areal 1536 bestimmt,
als auf anderen Friedhöfen immer wieder hygienische Probleme und sogar die Pest
auftraten.So
erfolgten dann zwischen 1484 und 1834 25.7273 Beerdigungen.Die letzte Beerdigung fand 1883 am 24.Dezember statt.Die Johanniskirche wurde im II.Weltkrieg zerstört und befand sich vorher auf dem Gelände vor dem Grassimuseum.Unter dem Altarraum der Kirche waren Johann Sebastian Bach und Christian
Fürchtegott Gellert beigesetzt worden. Gellerts Gebeine liegen nun auf dem Südfriedhof,
Bachs sterbliche Überreste wurden 1950 in die Thomaskirche
überführt.