Das einzige Schloss Leipzigs wurde 1755/56 im Rokokostil als
Sommersitz des Rats- und Kaufherren Caspar Richter am Rande des Rosentals
erbaut. 1793 gelangte es durch sein Testament in den Besitz der Stadt,
die es 1906 nach zwischenzeitlichem Verkauf wiederum erwarb.
Es ist heute ein einzigartiges barockes Baudenkmal und Zeugnis
bürgerlicher Wohnkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im Inneren kann man das Deckengemälde von Adam Friedrich Oeser
(1780) bewundern. Ebenso den Steinsaal. Neben Kammerkonzerten, Lesungen, Theater- und
Ballett-Inszenierungen sollen künftig auch Ausstellungen und Führungen in das
Schloss einladen.
Der Park ist der einzige erhaltene Barockgarten Leipzigs, wird
aber erst 1999 wieder komplett neugestaltet.
(PT/HS)
Das
Gohliser Schlößchen wurde ursprünglich als Landsitz für den Leipziger
Handelsherren und Ratsbaumeister Johann Caspar Richter erbaut.
Nach dem Tode Richters heiratete Johann Gottlob Boehme, ein Leipziger
Geschichtsprofessor, dessen Witwe und gelangte so in den Besitz des Schlößchens.
Er ließ auch die unvollendete Innenausstattung fertigstellen.
Damals
lag dieser spätbarocke Bau noch weit vor den Toren der Stadt, heute jedoch ist
er durch das enorme Wachstum Leipzigs in den vergangenen Jahrhunderten mitten in
der Großstadt gelegen.
Über
den Baumeister ist man sich bis heute nicht im Klaren, man nimmt jedoch an, dass
wir Georg Werner diesen Bau zu verdanken haben.
Das
Gebäude ist zur Gartenseite hin zwei- ansonsten eingeschossig und besitzt einen
markanten Turmaufbau, der ein klein wenig an einen barocken Kirchturm erinnert.
Ursprünglich war der Turm der „…point de vue für eine der dreizehn
strahlenförmigen Alleen, die vom Schloss ausgingen, das August der Starke im
Rosental geplant hatte…“. Der Garten des Barockschlößchens ist ein
typisches Beispiel für die einst sehr berühmte Leipziger Gartenkultur.
Der
Festsaal, der aufgrund eines Deckengemäldes von Adam Friedrich Oeser auch
Oesersaal genannt wird, wurde 1976 restauriert und seit dem für kulturelle
Veranstaltungen genutzt.
Weiterhin beherbergt das Schlößchen heute ein Museum sowie ein Café.